Die Frage steht seit jeher im Raum und die meisten sind sich über die Antwort einig. Jedoch kommt die korrekte Antwort ganz auf die Sichtweise an.
Beim Vergleich der Körperkraft zwischen Mann und Frau sollte stets zwischen der relativen und absoluten Kraft unterschieden werden. Der unterschiedliche Muskelzuwachs und die unterschiedliche Trainierbarkeit von Mann und Frau lassen sich hingegen durch die hormonelle Situation erklären. Frauen produzieren weniger Testosteron, als es bei Männern der Fall ist.
Der Unterschied zwischen relativer und absoluter Kraft
Das Verhältnis der relativen Kraft ist bei Mann und Frau gleich, die absolute Kraft jedoch nicht.
Zum Einen ist der Anteil der Muskulatur am Körpergewicht bei Männern von Natur aus höher als bei Frauen. Bei Männern beträgt der Anteil ca. 42% und bei Frauen ca. 26 – 32%. Zum Anderen ist das Last- Kraft-Verhältnis bei dem weiblichen Geschlecht ungünstiger ausgeprägt als beim Mann.
Wenn man die Maximalkraft des Mannes als 100% angibt, hat die Frau im Vergleich eine Maximalkraft von 60 – 80%. Relativ gesehen, und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangssituation von Mann und Frau, ist die Maximalkraft jedoch gleich!
Wer ist nun stärker?
Die unterschiedliche Körperkraft entwickelt sich bereits ab dem 6. Lebensjahr. Im Zeitraum des 6. – 26. Lebensjahr wächst die Kraft von Männern um ca. das 5-fache. Bei Frauen wächst die Kraft im gleichen Zeitraum um das ca. 3-fache.
Absolut gesehen sind Männer also stärker als Frauen. Relativ gesehen können Frauen in Bezug auf Kraft genauso viel erreichen wie Männer. Dass Frauen keine Muskelberge entwickeln, ist kein Wunder. Das ist nämlich meistens nicht das Ziel der Frauen.
Fazit
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Frauen haben Angst sich an schwere Gewichte zu wagen und richtiges Krafttraining zu betreiben, weil sie Angst haben, dadurch ein männliches Erscheinungsbild zu erhalten. Dies wird jedoch nicht passieren, denn der Testosteronspiegel ist bei der Frau dafür bewiesenermaßen zu niedrig. Das Hormon Testosteron ist letztlich dafür verantwortlich, das Muskeln wachsen können.
Frauen sollten folglich generell nicht anders trainieren als Männer. Denn relativ haben sie die gleichen Voraussetzungen. Warum sollten sie diese nicht auch ausnutzen?
Wohlmöglich liegt der Fokus beim Training bei Frauen woanders als bei Männern. Das hat dann nichts mit den Voraussetzungen zu tun, sondern mit astethischen Faktoren. Frauen ist es beispielsweise wichtiger einen runden und trainierten Po zu bekommen und Männern ist es wichtiger eine ausgeprägte Brustmuskulatur zu entwickeln. So einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt es also doch nicht!
Zur Autorin:
Dana Richter hat vor kurzem ihre B-Lizenz im Fitnesstraining abgeschlossen und studiert derzeit Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Training und Ernährung sind ihre beiden größten Hobbies – demnach findet man sie meist entweder im Fitnessstudio, wo sie beim Krafttraining alles gibt, oder in ihrer Küche, in welcher sie verlockende und vor allem gesunde High-Protein Leckereien kreiert.