Mindset ist alles – Sind deine Gesundheit und Du wirklich in Balance?

Für viele Leser des Blogs ist Fitness und Ernährung ein zentraler Bestandteil ihres Alltags.

Manche brauchen es, um ihren Alltag zu strukturieren, während andere wiederum Ziele im Wettkampfbereich verfolgen. Oftmals geht ein solcher Lebensstil mit vielen Kompromissen im sozialen Umfeld einher: man geht oftmals trainieren, wenn andere sich noch verabreden oder man isst etwas Gesundes aus der Tupperware, während die Kollegen zum Italiener um die Ecke gehen. Die Liste könnte man beliebig erweitern.

Solch ein Lebensstil mag dem einen oder anderen durchaus viel Energie und Wohlbefinden geben. Allerdings ist darauf zu achten, dass man sich dadurch nicht psychisch an seine Grenzen bringt und sich sozial ausgrenzt. Es steht außer Frage, dass man einen gewissen Grad an Motivation an den Tag legen muss, um seine Ziele im Gym und in der Küche zu erreichen. Nichtsdestotrotz sollte man seine Motivation nicht um jeden Preis vor das eigentlich grundlegende Motiv von Training und Ernährung stellen: der allgemeinen Gesundheit.

Ganz oder gar nicht – was ist Gesundheit?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die Gesundheit als den „Zustand des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlseins und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Schwäche“. Während die Krankheit (Illness) am einen Ende des Kontinuums, der Leistungsfähigkeit (Fitness) entgegensteht, findet sich das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden (Wellness) in der Mitte. Ein solches Wohlsein wird somit längerfristig nur ermöglicht, wenn man sich selbst in einer Umwelt wiederfindet, in der man seine Batterien aufladen kann. Anders ausgedrückt, das Physische kann und soll man nicht vom Psychologischen trennen. Deshalb ist eine gesunde Einstellung zum Sport und zur Ernährung– der richtige Mindset – essenziell, um ein ausbalanciertes Leben zu führen.

Von „exklusiv“ zu „inklusiv“ – ein gesunder Mindset

Grundsätzlich lässt sich die Kernidee eines gesunden Mindsets mit der Einstellung „von exklusive zu inklusive“ beschreiben. Doch was bedeutet das? Exklusivität beschreibt das bewusste Ausschliessen von gewissen Aspekten und Lebensinhalten. Im klassischen Gesundheitsmodell nach Antonovsky bedeutet das, dass diejenigen Einflüsse, welche einen krankheitsfördernden Einfluss haben gemieden werden. Demgegenüber bedeutet Inklusivität das aktive Einschliessen von gesundheitsfördernden Einflüssen.[1] Das bedeutet, man sich Regeln, welche einem Lebensinhalte verbieten, vermeiden sollte und vielmehr sich Ziele setzen sollte, gewisse Elemente häufiger und bewusster in den Alltag zu integrieren. Bei diesen Elementen kann es sich um vielerlei Aspekte handeln. Wir zeigen anhand folgender zwei Beispiele, wie ihr diesen Mindset anwenden könnt und auf weitere Aspekte analog anwenden könnt.

Beispiel 1: Warum man Einladungen annehmen sollte

Die wenigsten ambitionierten Hobbysportler und Fitnessenthusiasten leben zurückgezogen und isoliert. So trifft dieser Lebensstil früher oder später auf andere Leute. Insbesondere die Familie und der Freundeskreis spielen hierbei eine zentrale Rolle, weil sie die Zielerreichung stark unterstützen können. Doch diese Leute können nur unterstützend wirken, falls man offen und ehrlich mit ihnen kommuniziert, den Kontakt zu ihnen sucht und auch Kompromisse eingehen kann. Das bedeutet, dass man sich nicht fragen muss, wie viele Einladungen zu Festen und Abendessen man noch ablehnen soll, damit die Freunde verstehen, dass man seine Ziele verfolgen will. Vielmehr sollte man sich fragen, wie viele Einladungen man annehmen kann, damit man das Umfeld nicht vernachlässigt aber dennoch seine Ziele erreicht.

Das bedeutet, dass es längerfristig für das seelische und soziale Wohlbefinden besser ist, ein unterstützendes Umfeld um sich zu haben, als dass man sich aus diesem zurückzieht. Wir Menschen sind vom Kindes- bis in das Erwachsenenalter auf die Hilfe anderer angewiesen – selbst wenn vereinzelte, äußerst unabhängige und selbstständige Personen immer wieder das Gegenteil behaupten. Menschen haben sich als soziale Wesen entwickelt und brauchen für das Überleben den Austausch mit anderen. Insbesondere ist dies der Fall, wenn man sich Ziele setzt – wie beispielsweise im Gym oder in der Küche.

Beispiel 2: Warum der Körper sich das holen wird, was der Kopf verbietet

Jeder der einmal eine Diät gemacht hat oder sich vorgenommen hat ausgewogener zu leben, teilt womöglich den folgenden Gedanken: man muss alle leckeren und sättigenden Lieblingsspeisen vom Ernährungsplan streichen und auf gesündere Alternativen wie Gemüse und Vollkornprodukte ausweichen. Abgesehen davon, dass dies nicht nötig ist, sind solche Verbote etwas Reizvolles für die menschliche Psyche.

Bereits im Kindesalter werden wir erinnert, dass man die Herdplatte nicht anfassen soll, weil sie sehr heiß ist. Doch man glaubt es erst, wenn man diese tatsächlich einmal anfässt und sich verbrennt. Doch anstatt die Küche und den Herd von nun an zu meiden sollte man sich überlegen, wie man diesen sinnvoll, bspw. fürs Kochen einsetzen kann.

Ähnlich verhält es sich mit der Ernährung. Wenn man sich für zu lange Zeit ein Verbot für gewisse Nahrungsmittel auferlegt, dann lässt sich ein psychischer Druck auf uns nieder, der je länger je schwieriger zu kontrollieren ist. Folglich läuft man Gefahr, dass die Situation bei einer kleinen Abweichung in der Diät eskaliert und man die Kontrolle verliert. Somit ist es wichtig sich nicht die Frage zu stellen, auf welche Lebensmittel man verzichten muss. Vielmehr sollte man sich fragen, welche Lebensmittel man in die Diät nehmen soll, die eine Zielerreichung unterstützen oder welche Lieblingsspeisen man wie oft und in welchen Mengen integrieren kann, damit man den mentalen Druck abbauen kann. So kann man langfristig eine gesunde Beziehung zu Lebensmitteln und der Ernährung aufbauen.

 

Zum Autor:

Lukas Sitar studiert derzeit Business Innovation an der Universität St. Gallen in der Schweiz. Training und Ernährung sowie auch Genuss und Kulinarik sind seine Leidenschaften. Nebst vielen Stunden im Fitnessstudio findet man Lukas auch oft in der Küche wo er mit seinen kreativen Proteinrezepten die Brücke zwischen fitnessgerechter Ernährung und Genuss schlägt. Für weitere Inspirationen folgt ihm auf Instagram unter www.instagram.com/sitaar

[1] Eckhard Schiffer. (2001). Wie Gesundheit entsteht. Salutogenese – Schatzsuche statt Fehlerfahndung. Beltz, Weinheim

 

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